Der Tag des offenen Denkmals ist ein jährlich stattfindender Event in ganz Deutschland, der durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz koordiniert und beworben wird. Wir haben dafür eine High Performance-Kartenanwendung implementiert, um die teilnehmenden Denkmäler darzustellen. 

Aufgabenstellung

Am zweiten Sonntag im September veranstaltet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals, an dem jährlich ca. 8000 Denkmäler teilnehmen. Das Ziel ist es, die Öffentlichkeit für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und Interesse für die Belange der Denkmalpflege zu wecken. Dazu gehört seit dem Jahr 2000 ein Internetauftritt der Firma COM.lounge unter http://tag-des-offenen-denkmals.de

Im Laufe der Jahre wurde der Internetauftritt kontinuierlich zu einer Web-Anwendung erweitert, die inzwischen neben den Informationsseiten rund um den „Tag des offenen Denkmals“ die Anmeldung und redaktionelle Verwaltung der teilnehmenden Denkmäler, die Bestellung von Informationsmaterialien sowie Umfrage und Auswertung übernimmt. 

Da auch die Internetnutzung mit jedem Jahr zunimmt, ist die Optimierung der Anwendung auf High Performance eine vorrangige Aufgabe. 

Von der Liste zur Kartenanwendung

Mit über 8000 teilnehmenden Denkmälern, gilt es, dem Besucher schnell und einfach die Informationen anzuzeigen, die er benötigt: Welche Denkmäler in der Nähe nehmen teil? Welche Aktionen bieten sie zum Tag des offenen Denkmals an? Ist der Zugang barrierefrei oder ist das Denkmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar? Sind sie auch während des Jahres geöffnet?

Im Jahr 2000 waren diese Informationen noch ein gedrucktes Buch mit mehreren Bänden, in dem alle Denkmäler aufgelistet waren und welches in Listen-Form dann auch online einzusehen war. Schon damals wurde die komplette Redaktion über das Web abgewickelt und die Daten dann für den Bücher-Druck exportiert.

Nachdem durch Google Maps Online-Karten benutzbar wurden, war es ein logischer Schritt, die Denkmäler auf einer Karte darzustellen. Mit unserer Kartenanwendung hat man die Möglichkeit, die Denkmäler in der Nähe zu suchen, Informationen und Bilder zu sehen und sie nach Kategorien und Merkmalen zu filtern. Man kann sie auch auf eine individuelle Merkliste setzen und daraus eine Route generieren lassen.

Weiterentwicklung

Die Anwendung für den Tag des offenen Denkmals wurde im Laufe der Zeit kontinuierlich weiterentwickelt. So gibt es nun mit dem „Denkmal des Tages“ einen Countdown zum eigentlichen Event, es gibt eine barrierefreie Version ohne Karte und auch die Druck-Version ist in Form eines PDF-Exports wieder zurück, da dies gerade für öffentliche Verwaltungen und regionale Werbung praktisch ist.

Zudem können Veranstalter nicht nur ihr Denkmal anmelden, sondern auch Informationsmaterialien bestellen und Rückmeldung geben. 

Auch im App-Store

Da mobile Geräte den Desktop Computer ablösen, haben wir die Kartenanwendung als iOS und Android-App implementiert. Die Funktionalität der Web-Anwendung haben wir dabei weitgehend übernommen.

Während wir zunächst auf Appcelerator Titanium gesetzt haben, um direkt für beide Plattformen zu entwickeln, ist die Android-App inzwischen als nativ implementiert.


Get it on Google PlayIm App Store laden

 

Android-App zum Tag des offenen Denkmals

High Performance dank Apache Solr und Amazon Web Services

Eine einzigartige Herausforderung ist die Implementierung der Datenbank: Die wirkliche Last tritt nur an 3 Tagen im Jahr auf, nämlich am Tag des offenen Denkmals und an den zwei vorausgehenden Tagen.

Insofern muss sichergestellt sein, dass die Anwendung an diesen Tagen auch absolut stabil und performant läuft. Dies bedeutet, dass keine Zeit zum Nachbessern im laufenden Betrieb besteht, da die Last plötzlich anwächst. 

Wir haben uns daher für Solr als Datenbank für die Kartenanwendung entschieden. Es werden dabei nicht nur Metadaten, sondern alle notwendigen Daten zur Darstellung eines Denkmals in Solr abgelegt. Diese wird dann vom Redaktionssystem aus, welches auf Django und MySQL basiert, synchronisiert. 

Weiterhin nutzen wir Amazon Web Services (genauer EC2), um an der Veranstaltung selbst in der Lage zu sein, je nach Last einfach weitere Solr-Instanzen starten zu können. Diese synchronisieren sich dabei von einer zentralen Master-Instanz aus. 

Mit diesem Konzept haben wir es geschafft, den Anforderungen gerecht zu werden und die Herausforderung erfolgreich zu meistern.