Facebook Reactions: Werden Sie überhaupt genutzt?

Werden die Facebook Reactions genutzt? Eine erste Studie sagt Nein

Facebook Reactions gibt es jetzt weltweit seit ca. 1 Monat. Da kann man schonmal fragen: Werden sie denn überhaupt genutzt?

Diese Frage hat sich auch Ranjani Raghupathi von Unmetric gestellt und hat es deswegen eingehender untersucht.

Allerdings bietet Facebook die Zahlen (noch) nicht über die API an und selbst wenn, könnte man es ja nur für die eigenen Inhalte sehen.

Deswegen ist er hingegangen und hat vom 25. Februar bis 5. März die 10 populärsten Posts von Top-Marken auf Facebook manuell untersucht.

Das Ergebnis ist interessant, zeigt es doch, dass fast alle Besucher nur auf Like klicken und die anderen Reactions fast ungenutzt bleiben.

 

Woran liegt das?

Ranjani Raghupathi nimmt an, dass es an folgenden Faktoren liegt:

  • Sowohl mobil als auch auf dem Desktop dauert es deutlich länger, etwas anderes als Like auszuwählen. Man muss entweder drüber hovern oder lange drauf halten und dann noch die richtige Reaction auswählen.
  • Like ist man einfach gewohnt und man klickt es fast schon automatisch. Sein Verhalten zu ändern dauert einfach seine Zeit.
  • Benutzer kennen die neuen Reactions noch nicht wirklich oder wissen nicht, wie man sie benutzt. Das Interaktionsmuster „Lange draufhalten“ erschliesst sich einem ja nicht sofort.

Den letzten Punkt hat er versucht zu überprüfen, denn seine Annahme war: Ja länger es Facebook Reactions gibt, umso eher kennt und nutzt man sie auch.

Ein weiterer Test vom 6.-15. März hat dann allerdings ein ähnliches Resultat ergeben – es bleibt bei den 93% Likes.

Andererseits sollte man vielleicht etwas mehr Zeit verstreichen lassen, bevor man das Experiment wiederholt.

Was bedeutet eigentlich eine Reaction?

Für mich stellt sich auch noch die Frage, wann man als Besucher eigentlich welche Reaction nutzt. So muss ja ein Post schon sehr lustig oder traurig sein, damit ich auch wirklich auf die entsprechende Reaction klicke. Und traurige oder wütend machende Posts kommen vielleicht bei Marken eh eher selten vor. 

Selbst bei WOW oder Love muss der Post schon sehr speziell oder ich ein großer Fan der Marke sein. Insofern bleibt es wahrscheinlich oftmals beim Like. 

Was es für Unternehmen bedeutet

Trotzdem ist es natürlich besser, diese Daten zu haben, als gar keine. Sie können trotzdem genutzt werden, um die eigene Content-Strategie anzupassen und zu überprüfen, ob Posts auch die gewünschte Reaktion hervorrufen.

Am ehesten mag sogar eine wütende Reaktion hilfreich sein, zeigt sie doch einen direkten Handlungsbedarf auf. Allerdings muss man das natürlich wieder im Kontext des Posts selbst sehen.

Ranjani Raghupathi hat noch einen anderen Tipp parat: Haltet nach Leuten Ausschau, die einen oder gar mehrere Posts mit Love markieren, das sind ggf. gute Multiplikatoren.

Ich persönlich bin ja gespannt, wie sich das weiterentwickelt und ob auf Dauer mehr Personen mehr als nur Like benutzen.

Wie sind eure Erfahrungen auf euren Seiten? Sind die Zahlen ähnlich? Wie reagiert ihr darauf und was lernt ihr daraus?

 

 

via SocialTimes.